Textilshops / Modeshops

Um es gleich vorweg-zu-nehmen und auf den Punkt zu bringen bzw. mit der Tür ins Haus zu fallen:

Modeshops sollte man als Textilhändler nicht unterschätzen, es kann ein schönes Zubrot zum Umsatz im Ladengeschäft sein, wenn man eine Webagentur mit der Programmierung eines Modeshops beauftragt.

Warum sind viele kleinere Textilhändler nicht im Internet mit einem Shop präsent?

Viele kleinere Modehändler scheuen die Kosten und Aufwände, die mit der Programmierung  eines Modeshops verbunden sind.

Wer Webagenturen vergleicht findet allerdings auch in der Schweiz Anbieter, die bereits ganze Shops für nur 2.500 Franken erstellen. Oder sogar für bloß 1.900 Franken.

Andere Internetagenturen verlangen hingegen zehntausende Franken, sowas gibt es auch.

Mit wieviel monatlichem Zusatz-Umsatz kann man rechnen?

Eine weitere Hürde ist, daß viele glauben, über das Internet bzw. über einen Internet-Modeshop würde nicht genug laufen, daß sich die Kosten für die Programmierung lohnen.

Die Erfahrung von Textilhandel.ch zeigt jedoch, daß auch kleinere mittelständische KMU-Textilhändler monatlich einige tausend Franken Zusatzumsatz generieren können über das Internet, zum Teil sogar 5stellige Beträge.

Neue Kundenkreise durch Internetshop

Außerdem erschließt man sich über das Internet bzw. via Internetshop ganz neue Kundenkreise.

Beispiel:

Ein Modehändler aus dem Appenzell, der zuvor nur lokal Kundschaft hatte (überwiegend) und lokal bekannt war, bekam über das Internet durch den Modeshop plötzlich aus der ganzen Schweiz Bestellungen.

Neue Probleme wegen Modeshop?

Und ja, das bringt nicht nur Positives, sondern auch neue Probleme.

Die man aber getrost als Luxusprobleme bezeichnen kann bzw. muß.

Problem 1: Schwarze Schafe unter neuen Kunden

Zum Beispiel hatte der obengenannte lokale Händler vorher nie ein Inkassoproblem. Das Appenzell hat die höchste Zahlungsmoral der Schweiz aber auch, wäre er ein Händler aus dem Tessin, wäre es so gewesen, daß einige neue Kunden, die der Händler nicht kennt, sich als schlecht-zahlende Kunden herausstellen.

Per Klick im Internet kennt man die Leute eben nicht so gut.

Und schwarze Schafe sind als Tiere sicher niedlich aber als Kunden unerwünscht und zeitraubend sowie nervenraubend.

Lösung 1

Das Problem wegen schwarzen Schafen unter den vielen neuen Kunden kann aber einfach gelöst werden.

Man ändere die AGB dahingehend, daß man sich Vorkasse vorbehalte und alles ist vom Tisch.

Oder man schreibe einfach in die Modeshop-AGB, daß man bei Neukunden um Vorkasse bittet.

Oder man schreibe in die AGB, daß man 3% Rabatt gewährt bei Vorkasse und sich vorbehalte, nicht auf Rechnung zu liefern.

Problem 2: Ausländische Bestellungen per Klick

Das Internet kennt keine Grenzen.

Ein weiteres Problem was durch einen Modeshop - wir bleiben beim obgenanten KMU-Beispiel aus dem Appenzell - sich ergeben kann sind Auslandsbestellungen.

Schweizer Qualität ist beliebt und gefragt.

Und ein deutschsprachiger Schweizer Modeshop erreicht nicht nur die rund 4,5 Millionen deutschsprachigen Schweizer.

Sondern auch zum Beispiel 82 Millionen Deutsche und 8 Millionen Österreicher.

Warum ist das ein Problem?

Weil Auslandslieferungen mit dem Thema Zoll in Berührung kommen.

Und weil Auslandsporti und Pakete teurer sind.

Lösung 2

Auch hier muß es in die AGB. Neue AGB bzw. Lieferbedingungen (auch hier kann man es reinschreiben), die andere Porti und Paketpauschalen für Ausland festlegen, zum Beispiel für Österreich und Deutschland.

Und man sollte reinschreiben, daß andere Länder nur auf Anfrage beliefert werden.

Problem 3: Zu große Bestellungen

Ja, Sie lesen richtig. Kein Scherz.

Es kann ein Problem sein, wenn zu große Bestellungen erfolgen.

Hier stimmen dann die Porto- und Versandpauschalen nicht mehr.

Im vorliegenden Fall eines andere Shops bestellte ein Kunde massenhaft Ware und wollte sie zum Pauschalporto gelierfert bekommen.

Daher können "zu große" Bestellungen nicht nur ein Grund zur Freude sondern auch zur Sorge sein. Sofern man nicht die richtigen Klauseln in den AGB / Lieferbedingungen hat.

Lösung 3

Auch hier muß also eine Klausel in die AGB, daß der Textilhändler sich vorbehält bei großen Lieferungen und bei sperrigen Lieferungen besondere Versandkosten nach Aufwand zu berechnen und vorher den Kunden darüber informiert.

Also auch dieses schöne Luxusproblem, daß zu große Bestellungen kommen, ist einfach gelöst.

Neue Erfahrungen

Kurzum:

Mit einem Webshop sammelt der zuvor lokal agierende Händler neue Erfahrungen, die er vorher nicht hatte.

Sowohl hinsichtlich der neuen Kunden sammelt er neue Erfahrungen aber auch hinsichtlich neuer Lieferungsumstände.

Was ist noch zu beachten? Die Shop-Pflege

Ein Modeshop muß auch gepflegt werden.

Die Erfahrung zeigt daher, daß es besser ist, nicht jedes Einzelstück oder Nischenprodukte aufzunehmen, sondern das Grundsortiment und die Kleidungsstücke, Modeartikel etc., die am meisten gefragt sind.

Denn ein Produkt, das man nur 1x im Jahr verkauft, da lohnt es sich nicht für, dieses zu fotografieren und anschließend mehrere Bilder hochzuladen und eine Produktbeschreibung mit Preis etc. einzutippen.

Apropos Bilder / Fotos

Was weiter zu beachten ist, ist, daß die Ware auch im Internet - ähnlich wie im Ladengeschäfts-Schaufenster - sauber präsentiert werden sollte.

Man kann Smartfon-Fotos machen wenn man einen kleinen bünzeligen, bodenständigen Shop mit traditioneller Kleidung hat wie im obigen Bildausriß zu sehen als Beispiel.

Aber spätestens im Mode-Luxussegment geht das nicht mehr.

Hier erwartet der Kunde nicht nur gehobene Ware für die er ja auch bereit ist, gehobene Preise zu bezahlen, sondern auch eine angemessene Präsentation der jeweiligen Textilien / Kleidungsstücke im Modeshop.

Idealerweise arbeitet man hier auch mit einem Bildverwaltungsprogramm; gerade auch bei saisonal wiederkehrenden Produkten ist eine adäquate Bildverwaltung sicher von Vorteil.